Bambusviskose im Vergleich zu Bio-Baumwolle
Für uns ist Bambusviskose die perfekte nachhaltige Alternative zu vielen anderen Materialien. Doch was macht sie eigentlich umweltfreundlicher als Bio-Baumwolle? Damit du auch nachvollziehen kannst, weshalb wir Bambusviskose so klasse finden, werden wir sie in den nächsten Wochen immer wieder mit anderen Materialien vergleichen und die Pro- und Kontrapunkte herausarbeiten. Wir sind uns sicher: Spätestens danach bist du auch ein Bambusviskose-Fan!
Der Wasserverbrauch und das Wachstum
Bio-Baumwolle ist wohl das am meisten verwendete Material im nachhaltigen Textilbereich. Die Baumwollpflanzen werden biologisch angebaut, es werden nur geringe Mengen an Dünger verwendet. Der Wasserverbrauch ist im Gegensatz zu herkömmlicher Baumwolle streng reguliert und es ist ein sogenannter Fruchtwechsel auf den Feldern vorgeschrieben, weil sich der Boden so besser erholen kann.
Bio-Baumwolle kann trotzdem nicht beim Wasserverbrauch punkten. Baumwolle wächst vor allem in trockenen Regionen. Das ist auch nötig, weil sonst die Faser in der Knospe anfangen würde zu schimmeln. Doch trotzdem braucht die Pflanze viel Wasser, um gesund wachsen zu können. Deshalb werden Baumwollpflanzen intensiv gewässert. Auch wenn Bio-Baumwolle bereits ca. 40% weniger Wasser verbraucht als herkömmliche Baumwolle, liegt sie noch immer bei 6.600 Liter Wasser pro Kilogramm Bio-Baumwolle. Für dein Vorstellungsvermögen: Das sind ca. 44 Badewannen voll mit Wasser für ein einziges Kilogramm Baumwolle.
Bambus hat den großen Vorteil, dass er sowieso schon in regenreichen Regionen wächst. Feuchtes Klima mag die Pflanze am liebsten und braucht daher eigentlich fast nicht zusätzlich gewässert werden. Auch ist die Bambuspflanze extrem robust und muss nicht mit Düngemitteln oder Pestiziden behandelt werden. Zusätzlich wächst Bambus sehr schnell (bis zu einem Meter am Tag!) und wächst auch nach der Ernte einfach wieder nach.
Die Transportwege von Bambusviskose und Bio-Baumwolle
Während die Baumwolle häufig aus Afrika kommt, sind die größten Anbaugebiete für Bambus noch immer in China. (Auch wenn Bambus tatsächlich auf fast allen Kontinenten beheimatet ist und wächst.) Transportwege müssen also beide Materialien auf sich nehmen. Doch während Bambus in Asien angebaut und auch dort zu Garn weiterverarbeitet wird, muss die Baumwolle erst von Afrika nach Asien geschifft werden. Denn die meisten Spinnereien für Baumwolle sitzen in Asien. Und so verliert die Baumwolle ihren ersten Vorsprung wieder an die Bambusviskose. Die zuerst kürzer wirkenden Wege von Afrika nach Europa, werden durch den Umweg in Asien wieder wettgemacht.
Die Aufbereitung
Bambusviskose wird in einem chemischen Prozess hergestellt, wenn du mehr darüber erfahren möchtest, schau mal hier in unseren Artikel zum Thema Bambusviskose. Das klingt erstmal nicht besonders nachhaltig. Doch der gesamte Prozess von nachhaltig hergestellter Bambusviskose findet in einem abgeschlossenen Kreislauf statt und es entstehen großteilig weiterverwendbare Nebenprodukte.
Baumwolle auf der anderen Seite muss gewaschen und gekämmt werden und wird in den meisten Fällen gebleicht, damit die späteren Textilfarben besser zur Geltung kommen. Auch diese Prozesse sind großteilig mit Chemikalien verbunden. Auch wenn in der Bio-Baumwoll-Produktion schon sehr viel Wert darauf gelegt wird, dass fast ausschließlich ungiftige Stoffe verwendet werden.
Die Materialeigenschaften
Die Materialeigenschaften von Bambusviskose und Baumwolle sind sich sehr ähnlich. Beide Stoffe sind sehr saugfähig, nehmen Farben gut auf und lassen sich heiß waschen. Doch während Baumwolle Bakterien einen Nährboden bietet und so nach relativ kurzer Zeit beginnt muffig zu riechen oder gar zu stinken, profitiert die Bambusviskose von den antibakteriellen Eigenschaften des ursprünglichen Bambusses. Auf Bambusviskose finden Bakterien keinen Nährboden. Dadurch riechen Textilien deutlich später unangenehm als Baumwolle. Das führt natürlich dazu, dass Produkte aus Bambusviskose seltener gewaschen werden. Und auch wenn beide Stoffe robust und langlebig sind, verkürzt jeder Waschgang die Lebensdauer deutlich, denn Schleudern und Co. bedeuten Stress für die Textilien.
Ein großes Plus für Bambusviskose, denn durchs seltenere Waschen, bleiben die Produkte länger schön.
Unser Fazit
Bio-Baumwolle ist kein schlechtes Material, doch in unseren Augen punktet die Bambusviskose dann doch öfter, als die Baumwolle es schafft. Der Wasserverbrauch ist um einiges geringer und der Anbau ist umweltfreundlicher. Transportwege müssen beide hinter sich bringen, doch sind die von der Bambusviskose immerhin kürzer. Bei dem Herstellungsprozess hat die Bio-Baumwolle höchstens minimal die Nase vorn. Die Materialeigenschaften gehen wieder deutlich an die Bambusviskose.
Wir sind überzeugt, Bambusviskose ist die nachhaltige Alternative zur Bio-Baumwolle und unser absolutes Material der Wahl!
Liebes eltrovema-Team!
Sehr spannender Artikel! Gibt es dazu auch Quellen? Referenzberichte, die ihr sicherlich für das Erstellen der Berichte gelesen und durchgearbeitet habt, wären toll und würden die Bambusviskose noch stärken! Dankeschön!
Eine zufriedene Nutzerin ☺️