Die Probleme mit Mikroplastik

Es ist seit einiger Zeit in aller Munde: Mikroplastik. Es befindet sich in Kosmetika, in Lebensmitteln, in Kleidung. Doch was bedeutet das eigentlich? Und warum ist es für unsere Umwelt solch ein Problem? Wir haben euch mal die wichtigsten Punkte zusammengefasst!

Was ist eigentlich Mikroplastik? 

Wenn wir von Mikroplastik sprechen geht es um kleine feste und unlösliche Kunststoffe die nicht größer als fünf Millimeter sind. Sie bauen sich nicht ab und sind nicht aus der Umwelt zu entfernen. Diese Kunststoffe besitzen außerdem die Eigenschaft, Umweltgifte wie Magneten anzuziehen. Dies geschieht aufgrund der Oberflächenbeschaffenheit des Plastiks. Laut BUND werden auf diesen Oberflächen hundertmal höhere Konzentrationen an Umweltgiften gemessen als im Meerwasser selbst. 

Fürs gute Gewissen: Ganz ohne Mikroplastik unsere Seiftücher!
Fürs gute Gewissen: Ganz ohne Mikroplastik unsere Seiftücher!

Was macht diese Kunststoffe so gefährlich?

Über die Langzeitauswirkungen von Mikroplastik ist bisher wenig bekannt. Klar ist aber, dass die mit Giften angereicherten Teile von Meerestieren aufgenommen werden. Entweder passiv oder durch die Nahrung gelangen sie in den Körper der Lebewesen und führen hier zu Gewebeveränderungen, inneren Verletzungen und Todesfällen. Außerdem nehmen wir die Kunststoffe auch mit der Nahrung wieder auf. Über die Auswirkungen auf den Menschen ist bisher wenig bekannt. Aber wer will schon gerne Plastik im Körper haben? 

Wenn die kleinen Teile erstmal im Wasser landen, sind sie nicht mehr entnehmbar. Es sammelt sich also immer mehr Mikroplastik in unseren Flüssen und Meeren. Dadurch gerät das Ökosystem aus der Waage. Dies kann sich auf verschiedenste Arten bemerkbar machen, bis hin zu Naturkatastrophen. 

Wie kommt Mikroplastik in die Umwelt? 

Es gibt verschiedene Arten wie Mikroplastik in der Umwelt landet. Die größte Quelle in Deutschland ist tatsächlich der Abrieb von Autoreifen. Die auf der Straße verbleibenden Teilchen werden durch den Regen in die Natur gespült. Es gibt auch Systeme, bei denen das Wasser erst in der Kanalisation und in Kläranlagen landet, die zwar einen Großteil des Mikroplastiks rausfiltern können, aber Spuren bleiben immer im Wasser enthalten. Außerdem wird der Klärschlamm auf Ackerflächen genutzt, was wiederum das herausgefilterte Mikroplastik wieder in die Natur bringt.
Auch Kunstrasen sorgt für Mikroplastik in der Umwelt. Der Abrieb und das Kunststoffgranulat, welches als Einstreu funktioniert, wird von Sportlern an den Klamotten in die Umwelt getragen.

Ein weiterer wichtiger Punkt sind unsere Textilien. Mikrofaserkleidung und Haushaltstextilien aus synthetischen Materialien wie Polyamid und Polyester verlieren bei jedem Waschgang Kleinstfasern, die dann als Mikroplastik ins Abwasser geleitet werden. 

Auch viele Kosmetika enthalten Kunststoffe. Sie werden als Schleifmittel bei Peelings eingesetzt oder dienen als Bindemittel, um die Produkte flüssiger oder gelartiger zu machen. Durch die Nutzung von solchen Produkten gelangen Mikroplastikteile in unser Abwasser. 

Feste Shampoos und Seifen in Kombination mit unseren Pflegetüchern sind die perfekte Alternative zu herkömmlichen MakeUp-Entfernern.
Feste Shampoos und Seifen in Kombination mit unseren Pflegetüchern sind die perfekte Alternative zu herkömmlichen MakeUp-Entfernern.

Was können wir tun? 

Mikroplastik komplett zu vermeiden, ist in unserer modernen Gesellschaft sehr schwierig. Aber natürlich kann und sollte jeder einzelne von uns versuchen, besser zu handeln. 
Ein großer Schritt in die richtige Richtung ist: Benutze kein Plastik. Versuche stattdessen auf langlebige Materialien zu setzen (sieh dir dazu unsere Texte zur Nachhaltigkeit im Badezimmer und der Küche an). 

Informiere dich über Kosmetikprodukte die ohne Mikroplastik auskommen. Bei manchen Drogerien gibt es sogar explizit ausgewiesene Abteilungen dafür. 
Kaufe keine Kleidung und Textilien aus Kunstfaser. Greife lieber auf nachhaltige Bambusviskose und Naturmaterialien zurück. Unsere Tücher hinterlassen zum Beispiel keine schädlichen Fasern in der Wäsche. 
Fahre weniger oder am besten gar kein Auto. Nicht nur die allgemeinen Umwelteinflüsse die das Autofahren mit sich bringt, auch das Mikroplastik ist eine große Belastung und sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Übrigens: Mikroplastik entsteht natürlich auch bei der Fahrt mit einem Elektroauto! 

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